Gedenken an die Opfer von Krieg und Faschismus am 8. Mai / BSW-Ratsfraktion: Fragen an die Stadtverwaltung bleiben offen
Am 8. Mai, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, haben weltweit Millionen Menschen der Befreiung Europas vom deutschen Faschismus gedacht. Auch in Hannover gab es, wie jedes Jahr, eine zentrale Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt und der IG Metall am Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer.
Die BSW-Ratsfraktion war mit den beiden Ratsherren Dirk Machentanz und Andre Zingler vor Ort. Gemeinsam legten sie im Namen der Fraktion einen Kranz nieder in stillem Gedenken an die unzähligen Opfer von Krieg und faschistischer Gewalt.
„Der 8. Mai ist ein Tag der Mahnung, des Erinnerns und des Dankes. Ohne die Befreiung durch die Alliierten, insbesondere durch die Rote Armee, wäre ein Ende der Nazi-Barbarei nicht denkbar gewesen“, betont Dirk Machentanz, Vorsitzender der BSW-Ratsfraktion. „Gerade angesichts aktueller Kriegsentwicklungen ist es umso wichtiger, das historische Gedenken nicht durch politische Doppelmoral zu entwerten.“
Besonders erschüttert zeigten sich Machentanz und Zingler über den Umgang der Stadtverwaltung mit Teilen der Teilnehmenden: So wurde laut Beobachtungen ein antifaschistischer Aktivist durch die Polizei vom Gelände der Gedenkstätte entfernt, weil er ein Bild des historischen Sieges über den Faschismus – ein sowjetischer Soldat mit der Fahne auf dem Reichstag – zeigte. Auch eine Person mit einer russischen Flagge wurde vom Gelände verwiesen. Die Polizei führte die Maßnahmen auf Anweisung der Stadt aus.
„Es stellen sich viele Fragen an den Oberbürgermeister. Warum wird das symbolische Gedenken an die sowjetischen Opfer unterdrückt, während ukrainische Fahnen offensichtlich akzeptiert werden? Warum wird antifaschistisches Gedenken selektiv behandelt?“, fragt Machentanz. „Wir erwarten eine umfassende Aufarbeitung dieser Vorgänge in den zuständigen städtischen Gremien. Musste das Hausrecht in dieser rabiaten Form ausgeübt werden?“
Neben der Ratsfraktion waren auch Mitglieder des BSW-Ortsverbands und der BSW-Regionsfraktion anwesend. Auf von der Ortsgruppe vorbereiteten Tafeln stand das Wort „Danke“ in russischer, englischer und französischer Sprache – ein bewusstes Zeichen internationaler Solidarität.
Die BSW-Ratsfraktion wird sich weiterhin mit aller Kraft für ein respektvolles inklusives Gedenken einsetzen, das der historischen Wahrheit verpflichtet ist und nicht aktuellen geopolitischen Opportunitäten geopfert wird.