Antikriegstag: Gedenken am Ehrenmal des Maschsee-Nordufers

Auf Einladung der BSW-Fraktionen in Stadtrat und Regionsversammlung haben rund 40 Menschen am 1. September am Ehrendenkmal des Maschsee-Nordufers den von der Gestapo im April 1945 ermordeten Opfern gedacht. Es handelte sich um 526 KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene, unter ihnen auch 154 Staatsbürger der ehemaligen Sowjetunion.

Die Kundgebungsteilnehmer/innen wendeten sich in Redebeiträgen gegen die heute wieder geschürte Russenangst, um die Kriegsvorbereitungen samt massiver Aufrüstung zu rechtfertigen. Schließlich befestigten sie eine Nachbildung des Sowjetsterns des Bildhauers Steffen Friedrich für kurze Zeit auf dem Ehrenmal, um zu zeigen, wie dieses ursprünglich ausgesehen hatte.

Die Stadtverwaltung entfernte 1952 im Zuge des Kalten Krieges den Sowjetstern. Zur Entscheidung beigetragen, den Stern als antifaschistisches Symbol zu demontieren, hatte auch die Nazi-Vergangenheit vieler damaliger Staatsbediensteten. Der denkmalgeschützte Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer wurde 1945 auf Befehl der britischen Besatzungsbehörden angelegt.

Ehrendenkmal mit Sowjetstern

Bericht 5.9.2025

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