Anfrage zum geplanten Geothermie-Großprojekt gemäß § 14 der Geschäftsordnung des Rates der Landeshauptstadt Hannover

Rund 20.000 Haushalte sollen von enercity aus einem Geothermie-Großprojekt mit Fernwärme versorgt werden. Das kanadische Unternehmen Eavor will dafür heißes Wasser unter Hannover in 3,3 Kilometer Tiefe anzapfen. Mit speziellen Schleifenbohrungen soll es an die Erdoberfläche gebracht werden. 90 Kilometer lang sollen die Schleifen unter Hannover werden. Erstmals wird eine Geothermieanlage dieser Größenordnung in einer Großstadt gebaut. 2012 war ein ähnliches Projekt der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Misburg infolge technischer Probleme gestoppt worden. Hintergrund ist das Ziel, das Kohlekraftwerk in Stöcken außer Betrieb zu nehmen.

Vor diesem Hintergrund fragt die BSW-Fraktion die Verwaltung:

  • 1. Hat enercity Vorsorge getroffen für den Fall, dass es mit dem Eavor-Projekt Probleme gibt, damit am Ende nicht die Kundinnen und Kunden für den möglichen finanziellen Schaden durch weiter steigende Energiepreise aufkommen müssen?
  • 2. Wird der Fernwärmepreis durch das Geothermie-Goßprojekt unter oder über dem derzeitigen verbrennungsgestützten Fernwärmepreis von enercity liegen und wenn ja, wie hoch ist die Abweichung nach oben oder nach unten?
  • 3. Sollte der Fernwärmepreis durch das Geothermie-Großprojekt noch höher sein als heute durch die Kohleverbrennung in Stöcken und Müllverbrennung in Lahe, können dann die Kundinnen und Kunden mit einem Ende des Anschlusszwangs ans Fernwärmenetz rechnen?

Dirk Machentanz
Fraktionsvorsitzender BSW Hannover

Ratsanfrage 13.09.2025

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