Fernwärme laut Preisanalysen teurer als Gas und Erdöl / BSW-Ratsfraktion: Anschlusszwang ans Fernwärmenetz muss weg!

Die BSW-Ratsfraktion erneuert vor dem Hintergrund von Preisanalysen ihre Forderung nach Preistransparenz bei der Fernwärmeversorgung und einem Ende des Anschlusszwangs ans Fernwärmenetz in Hannover. Aus einer Analyse des Immobiliendienstleisters Ista geht hervor, dass Fernwärme einige 100 Euro teurer ist als die Nutzung von Gas oder Erdöl.

„enercity muss endlich die Preiskalkulation für Fernwärme offenlegen“, betont Dirk Machentanz. Bisher müssen Haushalte spätestens beim notwendigen Tausch ihrer Heizung Fernwärme nutzen, wissen aber nicht, wie teuer das für sie wird. Im Zweifel müssen sie tiefer ins Portemonnaie greifen als bei einem anderen Heizsystem. „Das geht gar nicht“, schimpft Machentanz. „Die Stadt darf niemanden zwingen, höhere Energiepreise zu zahlen als erforderlich. Der Anschlusszwang ans Fernwärmenetz muss weg, solange Gas, Öl oder andere Heizsysteme preisgünstiger sind!“

In der Nord- und Südstadt sollen weitere 1.600 Gebäude oder 14.000 Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. „Die zukünftigen Kundinnen und Kunden haben ein Recht zu erfahren, was an Kosten auf sie zukommt“, unterstreicht Machentanz. „Denn wer Fernwärme bezieht kann – anders als bei Strom und Gas – nicht zu einem anderen Versorger wechseln.“

Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert die vielfach hohen Fernwärmepreise. Er fordert Preistranstransparenz mit einer Veröffentlichungspflicht im Internet und eine strenge Regulierung der Tarife. Eigentlich selbstverständliche Verbraucherstandards seien auf dem Fernwärmemarkt ein Fremdwort, kritisieren die Verbraucherschützer/innen auf ihrer Internetseite. Auch fehlten regelmäßige Preiskontrollen und eine Beschwerdeinstanz, an die sich Fernwärmekunden bei Problemen wenden könnten.

Die Ista-Fachleute haben die durchschnittlichen Kosten einer 70 Quadratmeter großen Musterwohnung anhand von 900.000 Heizkostenabrechnungen für das Jahr 2024 errechnet. Danach verteuerte sich das Heizen mit Erdgas um 53 Euro auf 864 Euro. Die Fernwärmekosten stiegen um 225 Euro auf 1055 Euro. Erdöl wurde mit 892 Euro sogar um 127 Euro günstiger.

Pressemitteilung 22.5.2025

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„Die Stadt darf niemanden zwingen, höhere Energiepreise zu zahlen als erforderlich. Der Anschlusszwang ans Fernwärmenetz muss weg, solange Gas, Öl oder andere Heizsysteme preisgünstiger sind!“
Dirk Machentanz

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