Hoher Fernwärmepreis steigt um 20 Prozent / BSW-Ratsfraktion ist entsetzt und fordert Konsequenzen

Mit Entsetzen muss die BSW-Ratsfraktion die Ankündigung von enercity zur Kenntnis nehmen, die jetzt schon exorbitant hohen Fernwärmepreise noch einmal um 20 Prozent ab dem nächsten Jahr anzuheben. Wenn zunächst gewährte Rabatte wegfallen, ist der Fernwärmepreis dann sogar um 36 Prozent gestiegen. Begründet wird das mit der Umstellung auf regenerative Energieerzeugung.

„enercity macht jedes Jahr extrem hohe Gewinne“, sagt Dirk Machentanz. „Das Unternehmen soll davon seine Umstellung auf eine regenerative Energieerzeugung bezahlen und zugleich den Fernwärmepreis deutlich senken.“ Die BSW-Ratsfraktion erneuert ihre Forderung an Rat und Stadtverwaltung, den Anschlusszwang ans Fernwärmenetz aufzuheben und enercity das Monopol bei der Fernwärmeversorgung zu entziehen!

„Die unverschämte Abzocke bei der Fernwärme in Hannover muss umgehend beendet werden“, unterstreicht Dirk Machentanz und verweist dabei auch auf den Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Die Verbraucherschützer kritisieren die vielfach hohen Fernwärmepreise auch mit Blick auf die monopolistische Anbieterstruktur des Fernwärmemarkts. Sie fordern Preistranstransparenz mit einer Veröffentlichungspflicht im Internet und eine strenge Regulierung der Tarife. Eigentlich selbstverständliche Verbraucherstandards seien auf dem Fernwärmemarkt ein Fremdwort, kritisieren die Verbraucherschützer auf ihrer Internetseite. Auch fehlten regelmäßige Preiskontrollen und eine Beschwerdeinstanz, an die sich Fernwärmekunden bei Problemen wenden könnten.

Der Fernwärmepreis hat sich seit 2020 in Hannover fast verdoppelt. Für ein Muster-Zehnfamilienhaus im Stadtzentrum wurden 2020 mit einem Fernwärmeverbrauch von 98.500 Kilowattstunden 7.880 Euro fällig. Im vergangenen Jahr waren es für 80.000 Kilowattstunden rund 11.550 Euro. Damit stieg der Peis pro Kilowattstunde von 8 Cent auf 14,4 Cent.

Aus einer Analyse des Immobiliendienstleisters Ista geht hervor, dass Fernwärme einige hundert Euro teurer ist als die Nutzung von Gas oder Erdöl. Wenn enercity mit Blick auf den eigenen überteuerten Gas-Grundversorgungstarif das Gegenteil behauptet, ist das irreführend. Denn beim Gas können die Kundinnen und Kunden zu einem günstigeren Versorger wechseln. „Das muss auch bei Fernwärme möglich sein, damit enercity nicht mehr den Monopolgewinn auf Kosten der Kundinnen und Kunden einstecken kann“, fordert Dirk Machentanz.

Pressemitteilung 02.07.2025

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„Wenn zunächst gewährte Rabatte wegfallen, ist der Fernwärmepreis dann sogar um 36 Prozent gestiegen. enercity macht jedes Jahr extrem hohe Gewinne. Soll das Unternehmen davon seine Umstellung auf eine regenerative Energieerzeugung bezahlen und zugleich den Fernwärmepreis deutlich senken. Damit sich der städtische Grundversorger bewegt, muss der Rat den Anschlusszwang ans Fernwärmenetz aufheben und dem Unternehmen das Monopol bei der Fernwärmeversorgung entziehen.“
Dirk Machentanz

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